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1. |
Die Gefühle sind weg
02:54
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Die Gefühle sind weg
[für Tine Tiedemann]
Ich hab so lange gewartet
und jetzt bin ich beleidigt
Ich hab alles hier zu hart verteidigt
Jetzt, wo ihr’s endlich kapiert,
Sind mir die Gefühle abgeschmiert
Ich hab das alles so hart kompensiert
Alles, was ich fühlte, ist implodiert
Ich bin völlig affektlos, schlaff und auf Benzos
Ich brauch eure Liebe nicht mehr
Die Gefühle sind weg
Ich hab sie für euch durch den Dreck gezogen
Meine Gefühle für euch passend verbogen
Da liegen sie nun: wir haben nichts mehr miteinander zu tun
Ich bin ruhig und innerlich leer
In meinem Herz weder Sturm noch Gewitter
Es streiken die Neurotransmitter
Ich würde zu gern vor euch zerfließen
in allen Facetten die Liebe begießen, doch
Die Gefühle sind weg
Ich wünscht’ ich könnt’ noch einmal was fühlen:
Gleich alles auf einmal, ich zwischen den Stühlen
Tief und auch innig, heftig und groß
Aber die Gefühle sind weg:
Wo such sie bloß?
Wo bleiben die bloß?
Ihr habt sie abgeheftet in euren Büros
abgeheftet für eure Partein
meine Miete verfüttert den Immobilienhaien
Die Gefühle sind weg
Da steckst du nicht drin
Ich kann auch nicht dafür
Guck mich nicht so an
Vielleicht ist das für was gut
Merkt eh niemand, wenn ich nur so tu
Ja, ja, du merkst das, klar
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2. |
Ich kann nicht mehr
03:55
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Ich kann nicht mehr
Funktionsfähige Fassade in Deinen Augen
Wenn ich tiefer grabe:
Du bist müde
Ich seh Dich
Du siehst aus wie ich mich fühle
Ich kann nicht mehr
Es sollte alles besser werden
stattdessen jähren sich die Beschwerden
Guck nicht so
Ich kenn dich ganz genau von letztem Jahr
Ich kann nicht mehr
Ich kann auch nur so lang ich kann
[ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr]
Fange ständig neue Berufe an, die ich nicht kann
Ich kann nicht mehr
[ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr]
Schattenboxen, Geisterspiele
Die Kinder sind so plötzlich viele
Ja, es stimmt, ich hab mir das
Nicht vorher überlegt, du hast recht
Ich kann nicht mehr
In der Glotze macht einer den anderen platt
Die Leute drehen derbe ab
Ich renn beim Gassigehen gegen
ne Laterne: wenigstens seh’ ich jetzt Sterne
Ich kann nicht mehr
Alles unter Auflagen
Zusagen, Absagen
Flexibel sein
freundlich bleiben
heimlich weinen
Ich kann nicht mehr
Mein Nachbar ist am Eskalieren
labert mich voll und nennt das protestieren
über Systemmerkel und Autokapitalismus
Was ich alles wissen muss…Puh
Ich kann auch nur so lang ich kann
[ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr]
Fange ständig neue Leben an, die ich nicht kann
Ich kann nicht mehr
[ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr]
…und auch nicht weniger als letztes Jahr
aber irgendwie bleibt nichts davon da
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3. |
vorbei, vorbei
03:20
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vorbei, vorbei
Wir waren vielleicht mehr als ein Gerücht
sie hörten uns sagen:
„Wir wissen es nicht“
Was das jetzt ist oder ob das was wird
Fragen kann jeder bis er sich irrt
Wir wollten weg sein
über uns und nochmal
liebten wir beide
als hätten wir keine Wahl
Nimm mein Herz und reiß es einmal mitten entzwei
Ich weiß: es ist erst vorbei, vorbei
wenn es endlich vorbei ist
Kein anderer, kein Morgen
kein schmaler Grat
Versprechen ohne dass
jemand was ahnt
Fang nochmal an
fang mich wieder ein
verfang dich in Fragen
füreinander allein
Nimm mein Herz und reiß es einmal mitten entzwei
Ich weiß: es ist erst vorbei, vorbei
wenn es endlich vorbei ist
… wobei es sein kann, dass
Liebe nichts ist als Hass
dass wir unterscheiden
wo wir lieben
wo wir neiden
wo der andere das tut
was wir selber gern täten
wo wir genau das lieben
womit wir uns selber quälten
[Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist]
Nimm mein Herz und reiß es einmal mitten entzwei
Ich weiß: es ist erst vorbei, vorbei
wenn es endlich vorbei ist
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4. |
Was Jesus tut
03:37
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Was Jesus tut
Ich weiß du kannst das nicht verstehen
wie ich ihr meine Wut hinterhertrage
Du glaubst es wird nochmal gut
dass ich verzeihe
dass ich sie los lass:
Nein, nein, nein
wir kommen nicht mehr ins Reine
Nein, nein, nein
meine Gefühle sind nicht deine
Ja, ja ich weiß:
Meine Wut hat ihren Preis
Ich halt mich fest an ihr
Du zeigst mir, dass am meisten stört
wessen Wut keinem anderen gehört
Du fragst, ob es nicht besser wär
ich machte mir mein Herz so leer
wie alles, was sie versprach
ja, ja, ja, ja
Nein, nein, nein
ich such’ keinen Frieden
Nein, nein, nein
ich hab’ mich aufgerieben
Ja, ja, ich bin
ein Mensch aus Fleisch und Blut
ich tu’ nicht immer was Jesus tut
…was Jesus für mich tat
hat irgendwie nichts gebracht
„I’ve been talking to Jesus all my life“
Er sagt: „Mit dir hab ich’s wirklich nicht leicht“
Ja, ja, ja, ja ich weiß
Ich halt mich fest an dir
an Jesus und an ihr
Ich halt mich immer nur fest an Dir
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5. |
Pommes + Lachs
01:55
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Pommes + Lachs
Wir laufen stundenlang
Runden um Runden lang
vorbei an Perspektiven
die wir links liegen ließen
Du hast ein Loch im Ärmel
ich eins im Herz
„Wir haben so viel gemeinsam“
sagst du im Scherz
Und es wird ernst
Ich will dich nicht mehr
nicht mehr, nicht
Du willst immer noch mehr
noch mehr, noch
Wenn ich jetzt geh
tut es leider einmal kurz weh
Ich hab dir gesagt warum
Du fragst immer noch: „was?“
Hast du die Hälfte nicht verstanden
von meinem letzten Satz?
Es gibt nichts zu diskutieren
Ein Nein kann man nicht reparieren
Wir haben so viel gemeinsam
wie Pommes und Lachs
Ich glaub’ es hackt
Du willst mich so sehr
so sehr, so
Ich will schon lange nicht mehr
nicht mehr, nicht
Wenn Du nicht gehst
tu’ ich Dir womöglich noch weh
Nein heißt nein
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6. |
Fremdes Haus
03:19
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Fremdes Haus
Deine Haut ist mir schon lange fremd:
Sie ist jemand, der mich nicht kennt
In irgendein Versteck
schließ’ ich Dinge von dir weg
Worte, die du hättest behalten sollen
und die, die du hättest sagen sollen
Eine Liste aus Lügen auf buntem Papier
hast du mir geschrieben und willst nichts dafür
„Alles wird besser mit noch mehr Zeit“,
sagst du. Ich wollte dir glauben
doch ich war schon zu weit dafür
Wir müssen hier raus:
Unsere Liebe ist ein
fremdes Haus
Sag deiner Mutter, es tut mir leid
Ich hab nicht alles gegeben
das ging mir zu weit
Ich hatte zu große Angst davor
baden zu gehen
Ich schwamm bis zur Mitte
und da blieb ich stehen
mit den Füßen im Wasser
dem Kopf im Regen
fing ich an, Gefühle in
Cluster zu zerlegen
Und das, was mir Angst macht
sauber zu ordnen
in wohl überlegten
analytischen Worten
Bis an der Ordnung die Liebe zerfiel
die Liebe war dem System irgendwann
viel zu viel, es schreit:
Wir müssen hier raus:
Unsere Liebe ist ein
fremdes Haus
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7. |
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Bester Verlierer der Stadt
Ich wag mich nicht mehr
so weit hinaus
Ich bitte niemand mehr
um Applaus
für das, was noch
übrig geblieben ist
was niemand außer mir
je vermisst
Sie haben mir keinen
Schritt geschenkt
Sie hat mich lebendig
zerlegt und erhängt
Ich hab geheult
geflucht und geprellt
Ich hatte kein’ Biss
ich hab immer nur gebellt
gebellt und geheult
wie junge Seehunde auf Sand
Ich bin bis hierher
geschwommen und das ist
mein Strand
Ich brauch’ überhaupt niemand
Das hab ich viel zu spät erkannt
Ich brauch überhaupt niemand
Und du allein hast ziemlich
viel Schuld dran
Das sind die allerletzten Geigen
und alles andere wird sich zeigen:
was zu lang still und verborgen blieb
was sie heimlich im Dunkeln
über mich schrieb
Das sind die hinterletzten Orchester
Ich war nicht erster, aber bester
Verlierer der Stadt
Ich bin vielleicht müde, aber
noch lange nicht satt.
Ich brauch’ überhaupt niemand
Das hab ich viel zu spät erkannt
Ich vertrau’ überhaupt niemand
und du allein hast ziemlich
viel Schuld dran
They say it ain’t always for the best
Ich hör’ sie alle deine Fragen
deine Flüche und den Rest
ich hör sie sagen, sagen
Ich brauch’ überhaupt niemand
Das hab ich viel zu spät erkannt
Ich vertrau’ überhaupt niemand
und du allein hast ziemlich
viel Schuld dran
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8. |
Kalina
03:38
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Kalina
[für die Menschen der Ukraine]
Nimm meinen Frieden
wenn du gehst
Ich kann ihn nicht
mehr gebrauchen
Übertreib mit großen Fragen
wie mit Lottospielen
und Rauchen
Über Dächer weht der Wind, Kalina
Tu nicht so, als ob du das nicht hörst
Über Jahren weht dein Lied, Kalina
Ich weiß nicht, was wir uns noch schuldig sind
Nimm mein Schwert mit
wenn du gehst
Ich kann es nicht mehr
ertragen
Über viel zu wenig Wut
war ich schon lange nichts mehr
wagen, doch
Über Dächer weht der Wind, Kalina
Tu nicht so, als ob mich nicht kennst.
Über Jahren schwebt dein Lied, Kalina
Ich weiß nicht, was wir uns noch schuldig sind
Nimm mein Helm mit
wenn du gehst
Ich kann mich nicht mehr
beschützen
Für irgendwas und irgendwen
muss das alles hier noch
nützen, denn
Über Dächer weht der Wind, Kalina
Tu nicht so, als wärst du längst schon fort
Über Träumen hängt dein Fluch, Kalina
frag nicht, ob ich nach Auswegen such
Über Wunden klafft dein Lied, Kalina
ich feier’ mit dir unseren Selbstbetrug
Hör, was der Wind ruft:
Nie wieder Krieg!
Nie wieder ein Sieg
für den der andere doch
verlieren muss
Kalina, kapierst du das nicht?
Immer noch nicht?
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9. |
LUNVG
03:44
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LUNVG
[für C.]
Wir sind viel
zu weit gegangen
Liebster, ich war so
blind und du
warst befangen
Unsere Worte waren
Pfeile aus Stahl und aus Eis
Ich hab’ so lang versucht
zu gewinnen um jeden Preis
dass ich dich übersah
Lass uns nicht verloren gehen
über Themen, die dann doch nicht
bestehen, weil sie kleiner sind
als wir
Deine Liebe steht immer noch
vor Dir
und du vergisst das
weil du Wut hast
Wenn keiner zurück-
rudern kann
wird das Wasser um uns
ein Strudel und dann
treiben Fragen ins offene
Meer wie in ein Messer
Ich weiß nicht mehr als vorher
und du alles besser
Ist kein Hafen in uns.
Lass uns nicht verloren gehen
über Themen die dann doch nichts
verstehen, weil sie tiefer liegen als wir
Unsere Liebe liegt aber immer noch hier
Und wir treten darauf
Und ich heb’ gar nichts auf
weil ich zu stolz bin
weil ich mir einbilde
dass ich alleine aus Gold bin
und dann fall ich zusammen
wie Pappe und meine Worte
fangen an mich zu nerven
und ich denk:
halt doch endlich mal
die Klappe
Und bitte
Lass uns nicht verloren gehen
über Themen, die von allein
vergehen, weil sie leiser sind als wir
Unsere Liebe wartet immer noch
hier bis wir fertig sind
bis wir endlich fertig sind
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10. |
Eine Traurigkeit
02:39
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Eine Traurigkeit
[für Bernd Schmidt]
Es gibt in mir eine Traurigkeit
die kommt manche Tage nicht weit
baut sich ein Haus aus Kissen und Laken
findet sich nicht, aber überall Haken
Es gibt in mir eine Traurigkeit
die glaubt sich selbst sehr gescheit
dass sie die Menschen so sieht wie sie sind
und nirgends Spiegel und ein verletztes Kind
Es gibt in mir eine Traurigkeit
die tut so als wär sie zu allem bereit
versteckt sich hinter Zynismus und Wut
redet mir ein, sei sei für irgendwas gut
Es gibt in mir eine Traurigkeit
die wechselt ständig ihr Kleid
spricht zu mir aus immer anderen Zungen
setzt sich auf mich und in meine Lungen
Es gibt in mir eine Traurigkeit
die hört auf mehr als einen Namen
sie übernimmt alle Zellen in mir
macht aus meinem Ich ein trauriges Wir
Es gibt in mir eine Traurigkeit
die frisst mehr als sie kotzen kann
und wenn ich sag ich kann nicht mehr
schreit sie, sie fängt gerade erst an
Es gibt in mir eine Traurigkeit
die will, dass ich sie seh’
sie sagt, wenn ich aufhör’, wegzurennen
tut es irgendwann nicht mehr so weh
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FRAU PAULI Göttingen, Germany
FRAU PAULI freut sich des Lebens und singt dabei über Dinge, die niemanden etwas angehen. Uns aber trotzdem interessieren. Jüngst erschienen ist ihr 3. Album "Digitale Gefühle"
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